Reitkunst und Coaching | Pferdeosteopathie

Die Universitäts-Reitakademie Göttingen

Wer sich in der Reitakademie zu Göttingen einschrieb, wollte Reiten „studieren“ und hatte wahrscheinlich weniger Interesse am wissenschaftlichem Arbeiten in der Universität. Für den Reitlehrer, der nicht nur Exercitienmeister war, sondern als Gelehrter eingestuft und bezahlt(!) wurde, existierten präzise Einstellungsbedingungen. Bei der Wahl des passenden Kandidaten ließ man sehr viel Sorgfalt walten, um für die zahlungskräftige Klientel und deren standesgemäße Freizeitgestaltung über die Landesgrenzen hinaus attraktiv zu sein.

Laut Gutachten vom 25.11.1737 musste der Stallmeister der Göttinger Reitakademie
„1. seine Scholaren in guter Ordnung und Modestie halten,
2. seine Scholaren so viel als möglich zierlich zu Pferde setzen,
3. denselben die Hülfen von Hand und Schenkel mit guter Manier beybringen,
4. anweisen, wie ein jedes Pferd in denen vielerleyen Schulen ihre gehörige positur und mouvements mit den Schenkeln machen soll,
5. nach Befinden seiner Schloren die wochen wenigstens ein- oder zweymal Tournier oder Ringel-Rennen halten, welches die jungen cavaliers sehr animieret und adroit machet, wodurch die Reitschul in renommé kommt.“

Zitat aus: Geschichte des Reitinstitutes der Universität Göttingen, 1930, Bild: Wikipedia

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